Der Verein für Familienförderung in Bad Dürkheim e.V. ist gemeinnützig.
Er unterstützt und begleitet ehrenamtliches Engagement mit dem Ziel der Förderung aller Familien und ihrer Kinder, insbesondere sozial- und bildungsbenachteiligter in Bad Dürkheim.

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Verein. Wir, das sind: Personen des öffentlichen Lebens, Vertreter aus Kirchen, Politik, Stadtverwaltung und Bürger aus Bad Dürkheim. Gemeinsam setzen wir uns für ein kinder- und familienfreundliches Bad Dürkheim ein und freuen uns über jede Person, die mitmachen möchte. Eine kinder- und familienfreundliche Stadt braucht Menschen, die sich interessieren und kümmern.

Selbstbehauptungskurs für Mädchen von 8-11 Jahren

Am 12.04.2025 fand wieder unser Selbstbehauptungskurs für Mädchen statt.
Lesen Sie hier was die Rheinpfalz, Frau Tanja Nehrdich dazu schreibt:

Selbstbehauptung: Tipps und Techniken für Mädchen


Sich gegen respektlose Behandlung im Alltag wehren und Nein zu unerwünschten Berührungen sagen: Das haben zwölf Mädchen von acht bis elf Jahren bei Anke Thomasky gelernt.

„Mädchen sind nicht schwach und hilflos“, erklärt Anke Thomasky, die seit 30 Jahren Selbstbehauptungskurse für Mädchen und Frauen anbietet. Das Konzept, das ursprünglich in Kanada entwickelt wurde, heißt Wendo. „Wen“ steht als Abkürzung für „Women“, „Do“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet „Weg“ – der Weg der Frauen, erläutert die Wendo-Trainerin. Ziel ist es, dass Mädchen und Frauen Selbstbewusstsein entwickeln und lernen, sich in unangenehmen Situationen oder bei Gefahr zu wehren.

„Wir durchlaufen mit den Mädchen drei Bereiche“, berichtet Thomasky. Zunächst geht es um Selbstbehauptung im Alltag. Respektlose Behandlung oder unerwünschte Berührungen sollten nicht geduldet werden, sagt die Trainerin und betont: „Ich darf mich wehren.“ Eine laute Stimme, ein starker Blick und eine aufrechte Haltung seien dabei wichtig. Hilfe zu holen, sei ebenfalls erlaubt und erwünscht.

Suche nach dem inneren Krafttier

Im zweiten Teil geht es um Notwehrsituationen. Mit einfachen, aber effektiven Techniken, wie Tritten und Schlägen auf empfindliche Bereiche wie Nase oder Mittelfuß, könnten Übergriffe abgewehrt werden, erläutert Thomasky. „Um den Mädchen ihre Stärke zu zeigen, lassen wir sie Bretter zerschlagen.“ Die Mädchen präsentieren stolz die 18 Millimeter dicken Bretter, die sie mit der Faust durchtrennt haben. „Das tut gar nicht weh“, finden sie. Die Übung hat allen großen Spaß gemacht.

Im dritten Teil des Kurses steht die innere Stärke im Mittelpunkt. „Finde dein inneres Krafttier“, lautet die Aufgabe. Thomasky hat immer eine Stofftigerin dabei, die als Symbol der weiblichen Stärke dient. Jede Teilnehmerin findet ihr persönliches Krafttier. „Fuchs, Pferd, Hund, Katze, Hase, Stinktier, Adler“, listet Silke Jaschek auf, die als Hospitantin am Kurs teilnimmt und ebenfalls Wendo-Trainerin werden möchte.

Bretter zerschlagen

„Ich fühle mich jetzt sicherer, weil ich weiß, was ich im Notfall tun kann“, sagt Charlotte. „Ich fühle mich mutig“, stimmt Arjeta zu. „Man konnte mal alles rauslassen und laut sein, und niemand hat es mir verboten“, erzählt Leni, was ihr besonders gefallen hat. Ähnlich äußern sich alle Teilnehmerinnen. Neben dem Zerschlagen der Bretter kamen auch die Rollenspiele gut an, in denen schwierige Situationen geübt wurden. Die Mädchen haben sich gegenseitig ermutigt, wenn etwas nicht sofort geklappt hat. Dabei geht es auch darum, spielerisch Solidarität zu üben, ergänzt Jaschek. „Man kann sich gegenseitig helfen. Gemeinsam ist man stärker.“

„Manche glauben fälschlicherweise, das sei ein Kampfsporttag“, berichtet Kerstin George vom Verein für Familienförderung in Bad Dürkheim. Dabei gehe es um Selbstbehauptung. Oft reicht es, selbstsicher und laut aufzutreten. Der Verein bietet solche Kurse seit einigen Jahren in der Kurstadt an. Finanziert wird er durch Spenden, die Teilnehmerinnen tragen lediglich die Materialkosten, etwa für die Bretter. Aufmerksam geworden auf den Kurs sind die Teilnehmerinnen durch ihre Mütter oder Freundinnen. Zwei Mädchen berichten von Jungs in ihrer Schule, die sie öfter belästigten. Nach den Ferien wollen sie ausprobieren, wie sich ihr neues Selbstwertgefühl auswirkt.

„Ich wünsche euch, dass ihr das alles nicht braucht, aber wenn doch, dass ihr es auch anwenden könnt“, sagt Thomasky am Ende. Sie hat für alle eine laute Trillerpfeife als Geschenk dabei. Noch einmal verdeutlicht sie, dass die Mädchen sich wehren dürfen und selbst bestimmen, wer sie berührt und wo. Sie sollen laut sein, sich Hilfe holen und über Erlebtes sprechen. „Oft sind die gefährlichsten Orte nicht der dunkle Park, sondern das soziale Umfeld“, erklärt Thomasky abschließend.

Unser Podcast Bad Dürkheimer Familienthemen

In unserem Podcast „Bad Dürkheimer Familienthemen“ werden interessante Themen und Angebote für Kinder- und Jugendliche ebenso wie für Eltern und ältere Menschen besprochen.
In den unterschiedlichen Folgen werden Vertreter*innen sozialer Einrichtungen, aber auch Experten und Expertinnen aus verschiedenen Fachgebieten sowie ggf. auch Privatpersonen zu Wort kommen. 

Mit einem Klick auf das Podcast-Logo gelangen Sie unserem Podcast. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu den jeweiligen Folgen.

Neuer Podcast: Das Lernpatenprojekt
Zu Gast in dieser Folge Freifrau von Blittersdorf, Projektleiterin des Projekts und Frau Blendin, Mentorin im Projekt.
Weitere Informationen erhalten Sie auch hier.

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